Abschied

Die Stiftung für das Pferd ist das letzte Zuhause für unsere Schützlinge. Es ist immer ein sehr trauriger Moment, wenn wir eines unserer Tiere von seinen Altersbeschwerden erlösen müssen. Doch das Wissen, dass sie bei uns erfüllte, glückliche Jahre verbracht haben, ist uns ein grosser Trost.

Othello

Othello war ein schwarzes Mini-Shetlandpony, ein Wallach, der 1997 zur Welt kam. Über Othellos Jugend wussten seine letzten Besitzer nicht viel zu berichten. Das Ehepaar hat ihn auf einem grossen Hof entdeckt. Geschwächt nach einem langen Transport aus Holland und der viel zu frühen Trennung von der Mutter, stand er dort. Trotz einer Warnung des Tierarztes hat ihn das Ehepaar gekauft und ihn mit viel Geduld, Liebe und vielen Fläschchen grossgezogen. Das war im Herbst 1997. Danach genoss Othello, zusammen mit mehreren anderen Tieren, eine schöne Zeit in seiner neuen Unterkunft. Als die Besitzer gesundheitliche Probleme bekamen, mussten sie sich leider von allen Tieren trennen. So kam Othello, ein Esel und ein weiteres Pony im Mai 2010 nach Maison Rouge.

 Nach 14 Jahren genussvollen Lebens mussten wir unseren süssen Othello am 12. Juli 2024 leider erlösen. Er erlitt eine schwere Kolik, welche trotz intensiver Behandlung durch die Tierärztin nicht gestoppt werden konnte. Wir werden dich vermissen, Zwerg 💕.


Ronja

Ronja wurde im Alter von 5 Jahren von einer Familie gekauft, bei der sie ihr ganzes Leben blieb. Die Mutter lernte dank ihr das Reiten und die Tochter machte mit ihr erfolgreich das Reitbrevet. Ronja hat immer auf ihre Reiterinnen aufgepasst. Die Besitzerin musste sich von Ronja trennen und es lag ihr sehr am Herzen, einen sehr guten Platz für ihre alte Stute zu finden. So kam Ronja am 13. April 2021 zur Stiftung. Ronja war äussert nett, liess sich viel von den anderen Pferden gefallen, und hatte sich schnell integriert. Sie war an allem Neuen sehr interessiert. Sie war robust und in sehr guter Form, deshalb durfte sie die Weidesaison auf der grossen Gemeindeweide verbringen, zusammen mit Mutterstuten, Fohlen und anderen Veteranen.

Leider mussten wir Ronja am 2. Juli 2024 – viel zu früh – erlösen. Sie hatte erst mit der rechten Beugesehne Probleme und danach mit der linken, so dass sie zuletzt stark lahmte und nicht mehr ohne Schmerzen gehen konnte. Wir werden dich vermissen, liebe Ronja ♥️.


Gipsy

Gipsy de Lully wurde am 17. April 1998 in einem Gestüt am Neuenburgersee geboren. Sie durfte sich dort bis zu ihrem vierten Lebensjahr entwickeln. Dann wurde ihr sportliches Potential von einer Ausbildnerin entdeckt und die Stute zog ins Tessin um. Dort wurde sie während sieben Jahren in der Disziplin Military ausgebildet, der Königsdisziplin des Pferdesports. Im neuen Heimatstall traf die goldig schimmernde Fuchsstute im Jahr 2009 auf ihre zukünftige Besitzerfamilie. Die jüngste Tochter dieser Familie erreichte mit Gipsy das Kader der Schweizer Junioren im Military. 2016 wurde die Sportlerin dann frühpensioniert und durfte auf den weiten Weiden in Italien die Freiheit geniessen. Wegen der dortigen schweren Insektenplage zog Gipsy Ende 2018 nach Maison Rouge um.

 Nach über 5 Jahren im verdienten Ruhestand, mussten wir die liebe Stute schweren Herzens erlösen. Sie bekam zunehmen Probleme mit der Bewegung und litt unter starken Schmerzen. Gipsy durfte in Anwesenheit einer ihr vertrauten Person friedlich einschlafen. Sie verlässt uns im Alter von 26 Jahren. Lebe wohl – liebe Gipsy 🐎.


Franco

Franco war ein Hausesel und wurde im Jahr 1997 an die Stiftung für das Pferd abgegeben. Damals war er bereits erwachsen, hatte jedoch keinerlei Papiere und auch keinen Namen. Während 27 Jahren lebte Franco ein glückliches Leben in der kleinen Eselherde von Le Roselet. Der Eselwallach war die Ungeduld in Person und wenn er konnte, stahl er den anderen ihr Futter weg.

Am 18. Juni 2024 mussten wir unseren kleinen Liebling leider erlösen und auf die ewigen Weiden entlassen. Über die Jahre haben sich seine Zähne derart abgenutzt, dass er sich nicht mehr ausreichend ernähren konnte. Lieber Franco, du gehörtest einfach zu Le Roselet und wirst uns sehr fehlen ♥️!


Pax Fleet

Pax Fleet II war eine dunkelbraune Warmblutstute, die am 09. Juni 1995 in Fleetmark, in Sachsen-Anhalt geboren wurde. Von der bekannten Springpferde Linie des Westfahlenhengst «Pilot» abstammend, war auch Pax’ Karriere im Sport von Beginn an in Stein gemeisselt. Bevor sie 2004 zu ihrem letzten Besitzer kam, nahm sie auf Springkonkurrenzen auf internationalem Niveau teil. Vor 14 Jahren bereits wurde Pax in Vorruhestand versetzt, konnte aber bei ihrem Besitzer auf dem Hof im Freiburgerland bleiben. Wegen schweren gesundheitlichen Problemen konnte der Besitzer sich nicht mehr um seine Pferde kümmern. Er bat die lokale Tierschutzbehörde um Hilfe, die für Pax und ihre Stallgenossin Estrella einen Platz im Maison Rouge sichern konnten.

Leider konnte Pax von ihrem Ruhestand bei uns nur knappe vier Monate profitieren. Sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, weil sie unter Muskelschwund litt. Schweren Herzens haben wir Pax am 3. Juni erlöst im Alter von 29 Jahren 🐎.


Jelena

Jelena ist eine edle Shagya-Araber-Stute. Ihre Mutter war eine reine Shagya-Schimmelstute, welche 1986 von der Besitzerin im Alter von vier Jahren in Deutschland erworben werden konnte. Jelena durfte bei der Besitzerin aufwachsen und wurde als Familienpferd eingeritten. Drei Generationen kümmerten sich um ihre Ausbildung: Die Besitzerin, deren Tochter und die Enkelin. Jelena war leistungsbereit und umgänglich, sodass eine Karriere in Dressur und Springen möglich wurde. Mit der Enkelin durfte sie Turniererfahrung sammeln. Jelena schenkte vier Fohlen das Leben. Zusammen mit ihrer Kollegin Kikelet kam die hübsche Stute im Sommer 2018 nach Maison Rouge.

Nach knapp 6 Jahren im Ruhestand mussten wir Jelena am 3. Juni 2024 leider erlösen, da sie dermassen stark lahmte, dass sie sich nicht mehr bewegen wollte und konnte. Gute Reise, liebe Jelena 💕.


Lascar

Dieser hübsche Wallach wurde in unserem Heim Le Jeanbrenin geboren. Ja, Lascar stammte aus unserer kleinen Zucht von Freiberger-Pferden. Selbstbewusst und sehr kontaktfreudig wurde Lascar ein sehr gutes Freizeitpferd, das schnell einen neuen Besitzer fand. Nach 15 Jahren verlor der Besitzer das Interesse an seinem Pferd und Lascar war für das Schlachthaus bestimmt. Gerettet dank einer guten Seele, kehrte Lascar im Dezember 2018 zu seinen Wurzeln zurück. Unerwartet kostete Lascar den Pflegern bei seiner Ankunft einige Nerven, da er es immer wieder schaffte, den Zaun zu überwinden. Glücklicherweise interessierte sich der freundliche Wallach dann doch für die anderen Pferde, und fungierte oft als «Integrationsbegleiter» für Neuankömmlinge.

Am 26. April 2024 zeigte Lascar neurologische Ausfälle und konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten. Er litt unter dem gefürchteten Sidewinder-Syndrom. Nach sofortiger Intervention durch unsere Tierärztin mussten wir uns schweren Herzens dazu entscheiden, Lascar im Alter von 29 Jahren zu erlösen, da keine Hoffnung auf Hilfe bestand. Gute Reise, lieber Lascar ♥️.


Kascade

Über die Jugend der hübschen Sportponystute wussten wir nicht viel. Mit sechs Jahren lernte Kascade du Sud, wie sie mit vollem Namen hiess, ihre neue Familie kennen und bestritt unzählige Springturniere mit der Tochter. Bis 2016 wurde sie geritten, danach genoss sie in einem Offenstall ihre Pension. Ende Oktober 2019 durfte Kascade in ihr neues Zuhause Maison Rouge einziehen. Das vife und bewegungsfreudige Schimmelstütchen hat rasch bei einer Stutengruppe Anschluss gefunden. Sie war unkompliziert im Umgang, nur den Mähnenspray mochte sie so gar nicht. Benutzte man den Zerstäuber, ging Kascade wie eine Bombe in die Luft.

Am 2. April 2024 ging es Kascade, welche unter einer Hyperlipämie (Fettstoffwechselstörung) litt, zunehmend schlecht. Wir mussten unsere hübsche Kleine, im Beisein einer ihr vertrauten Person, leider erlösen. Sie wurde trotz ihrer Krankheit 26 Jahre alt und durfte noch 4 ½ Jahre Rente bei uns geniessen. Leb wohl, liebe Kascade 💕.


Calderon

Calderon ist im Bernbiet geboren. Bevor er zu seinem Besitzer im Jahr 2008 gelangte, wurde er vermutlich als Sportgerät missbraucht. Als späteres Scheidungskind blieb Calderon bei seinem Besitzer, der nicht reiten konnte. Er lebte in einem Pensionsstall, deren Betreiber anstelle des Besitzers für ihn sorgten, bis er alt genug war, um nach Maison Rouge zu ziehen. Calderon war munter und dem sportlichen Tier war der Schabernack in den hübschen Augen anzusehen. Er hatte nicht immer Glück in seinem Leben, doch durfte er noch knappte 6 Jahre von einer schönen Rente profitieren.

Am 27. März 2024 zeigte Calderon ohne Vorwarnung neurologische Ausfälle und konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten. Nach sofortiger Untersuchung durch unsere Tierärztin haben wir entschieden, den liebenswerten Wallach im Alter von 25 Jahren zu erlösen, da keine Hoffnung auf Genesung bestand. Wir werden dich vermissen, Caldi ♥️.