Die Stiftung für das Pferd ist das letzte Zuhause für unsere Schützlinge. Es ist immer ein sehr trauriger Moment, wenn wir eines unserer Tiere von seinen Altersbeschwerden erlösen müssen. Doch das Wissen, dass sie bei uns erfüllte, glückliche Jahre verbracht haben, ist uns ein grosser Trost.
Movie
Top Movie wurde in Holland als Geralja’s Beauty Boy geboren. Dort wurde der Schimmel schonend ausgebildet. Bald darauf wurde er ins Stammbuch der holländischen New Forest-Ponys aufgenommen und für den Springsport ausgebildet. Der hübsche Wallach fand ein neues Zuhause bei einer Familie in Holland. Doch schien das nicht ganz zu passen und er wurde in die Schweiz importiert. Ab diesem Moment hiess das Pony Top Movie Star, kurz Movie. Er kam zu einer Familie in Bern, doch als Kinderreitpony eignete sich der ungestüme Movie nicht. Deshalb übernahm eine Freundin der Familie Movie. Bei ihr zeigte er viel Freude am Springen, an Dressur und an Wanderritten. Doch eine Arthrose im Hals bereitete Movie trotz Behandlung zunehmend Probleme. Deshalb kam er Ende 2018 nach Maison Rouge.
Das süsse Pony genoss seine Zeit im Altersheim und war bei allen beliebt. Im hohen Alter von 30 Jahren waren seine Zähne dermassen abgenutzt, dass Movie sich nicht mehr selbständig und ausreichend ernähren konnte. Wir beschlossen am 1. April 2025 schweren Herzens unser Maskottchen zu erlösen. Leb wohl – lieber Movie ♥️!
Vorina
Vorina war ein Schweizer Sportpferd und im Basler Jura auf die Welt gekommen. Ihre Besitzer kauften sie fünfjährig direkt vom Züchter. Aus der hübschen Stute sollte ein Dressurpferd werden, da dafür aber der nötige Ehrgeiz fehlte, zogen Pferd wie Reiter Streifzüge in der Natur der Arbeit auf dem Dressurviereck vor. Die Stute lebte zusammen mit einem Haflinger direkt neben dem Haus und war Teil der Familie. Es brauchte etwas Zeit, um die sensible Dame an ihr neues Leben in Maison Rouge zu gewöhnen, doch schon bald fand sie in der Herde beschützende Verehrer. Zuletzt war sie in ständiger Begleitung ihres «Verehrers» Lord.
Im hohen Alter von 30 Jahren nahmen die Altersbeschwerden bei Vorina stärker zu. Sie kam morgens kaum mehr selbst auf die Beine und magerte stark ab wegen ihren abgenutzten Zähnen. Wir entschieden uns schweren Herzens die liebe Stute am 10. März 2025 zu erlösen. Gute Reise, liebe Vorina 🐎.
Hippie
Die französische Warmblutstute Hippie des Genets (mit ganzem Namen) kam als talentiertes Springpferd in die Schweiz. Nach einem Transportunfall konnte sie aber kaum mehr verladen werden und kam nach mehreren Stationen zu ihren letzten Besitzern, bei denen sie es sehr gut hatte. Zu Beginn etwas ängstlich und stürmisch, entwickelte sie sich zu einem tollen und ausgeglichenen Freizeitpferd. Als Neuling wollte sie von den anderen Pferden in Maison Rouge nichts wissen und hielt sich konsequent abseits. Mit der Zeit integrierte sie sich jedoch gut und genoss ihren Lebensabend.
Hippie profitierte fast 13 Jahre lang von einem gemütlichen Leben in der Herde von Maison Rouge. Im schönen Alter von 30 Jahren mussten wir die sportliche Stute erlösen, da ihre Hüftprobleme starke Schmerzen verursachten und sie viel Gewicht verlor. Hippie durfte im Beisein einer ihr vertrauten Person am 5. März 2025 friedlich einschlafen. Geniesse die ewigen Weiden, liebe Hippie ♥️.
Fauvette
Fauvette war eine Freiberger-Stute und nur einige Kilometer von unserer Station Le Roselet entfernt, in Le Bémont, geboren. Sie hat ihr ganzes Leben in den Freibergen verbracht. Bereits mit vier Jahren bekam Fauvette ihr erstes Fohlen. Fünf weitere folgten, bevor sie zu ihrer neuen Besitzerin kam. Ihr letztes Fohlen erblickte im Frühling 2003 das Licht der Welt. Ihre Besitzerin führt ein Gasthaus und vermietete Pferdeboxen an Reittouristen. So kam Fauvette mit vielen anderen Pferden in Kontakt. Die Stute besass einen einwandfreien Charakter und diente Kindern gerne als Reitpferd. Auf Ausritten brachte sie auch ungeübte Reiter sicher ans Ziel. Nach dem Tod ihres langjährigen Gefährten kam Fauvette Anfang 2017 nach Maison Rouge. Als ehemalige Zuchtstute suchte sich Fauvette hier ein neues «Baby» zum Beschützen. Es traf unser Maultier Paschi, dem sie fortan auf Schritt und Tritt folgte und jede Annäherung von anderen Pferden unterband.
Die liebe Fribi-Stute genoss ihren Lebensabend in ihrer Heimat, den Freibergen. Die Altersbeschwerden nahmen zu, Fauvette wirkte zunehmend müde und magerte ab. Am 5. März 2025 liessen wir sie friedlich im sehr hohen Alter von 32 Jahren einschlafen. Du fehlst uns, liebe Fauvette 🐴.
Magicien
Magicien war ein Schweizer Warmblut Wallach mit einem Stockmaß von etwa 170 cm. Geboren im Kanton Jura und aus einer anerkannten Springpferdelinie stammend, wurde Magicien auf zahlreichen Turnieren vorgestellt und wechselte mehrmals den Besitzer. Im Jahr 2012 hatte er genug vom Springen und wurde als Ausreitpferd an eine gutherzige Dame verkauft, die bereits eine Stute namens Eclipse besass. Magicien war ein echter Clown und liebte es, Schabernack zu treiben wie z. B. die volle Schubkarre umzuwerfen oder mit seinem Seil zu spielen, bis er sich losbinden konnte. Da seine Besitzerin gezwungen war, ihr Haus zu verkaufen und nicht in der Lage war, zwei Pensionsgelder zu zahlen, wandte sie sich an unsere Stiftung. So kamen Magicien und Eclipse im Oktober 2023 nach Maison Rouge. Da beide gesundheitlich schon angeschlagen waren, mussten wir Eclipse leider nach nur 3 Monaten erlösen.
Magicien konnte seine Rente etwas länger geniessen. Doch auch er litt unter starker Lahmheit und diversen Alterbeschwerden. So folgte der liebe Wallach am 4. März 2025 im Alter von 26 Jahren seiner Gefährtin auf die ewigen Weiden, nachdem er abends im Stall festlag und nicht mehr selbst auf die Beine kam. Leb wohl, lieber Magicien! 🐎
Butterfly
Butterfly war eine hübsche, braune Oldenburger Stute, die 2005 in Deutschland geboren wurde. Mit einem preisgekrönten Hengst wie Baloubet du Rouet als Vater, war Butterflys Karriere im Springsport vorprogrammiert und sie wurde in dieser Disziplin in Deutschland dann auch vorgestellt, bevor sie aus unbekannten Gründen bei einem Schweizer Pferdehändler landete. Hier trafen sich die Stute und ihre letzte Besitzerin. Ein leerer Blick, abgemagert und mit stumpfem Fell eroberte Butterfly dennoch umgehend das Herz ihrer neuen Besitzerin, die sie im Oktober 2012 erwarb. Nach vielen schönen gemeinsamen Momenten, und einigen Hürden, die sie gemeinsam meisterten, meldete sich die Besitzerin bei der Stiftung für das Pferd, um ihrer Stute eine würdige, artgerechte Pensionierung zu bieten. So kam Butterfly Ende August 2023 nach Le Roselet.
Leider war der lieben Stute keine lange Rente vergönnt. Sie litt in den Hinterbeinen an einer Sehnenverkalkung und ging deshalb lahm. Um sie von ihren starken Schmerzen zu befreien, mussten wir Butterfly leider bereits im jungen Alter von 20 Jahren erlösen. Flieg frei, kleiner Schmetterling 🦋.
Jimmy
Dieser brave, im Seeland geborene Fuchswallach wurde von einem Herrn gekauft, der bis dahin keine Ahnung von Pferden hatte. Der unerfahrene Besitzer wollte eine gute Zeit mit seinem Pferd verbringen und absolvierte deshalb mehrere Parelli-Kurse (Natural Horsemanship). Den Rest erarbeitete sich das Paar eigenständig und es entstand eine schöne Freundschaft. Sie unternahmen lange Ausritte oder gingen gar auf mehrtägige Wanderschaft. Jimmy verhielt sich vorbildlich. Nur seine Gefrässigkeit wurde ihm vorgeworfen. Der Besitzer, der die unvergleichlichen Landschaften des Juras liebte, wollte seinem treuen Begleiter einen Lebensabend auf den weiten Weiden schenken. So kam der sympathische Wallach im Oktober 2022 nach Les Murs. Er lebte sich schnell in die neue Herde ein und fiel durch seinen verspielten Charakter auf.
Leider war Jimmy keine lange Rente vergönnt. Im noch jungen Alter von erst 21 Jahren erlitt er einen Sehnenritt auf der Weide und musste deshalb am 4. Februar 2025 erlöst werden. Deine liebe und lustige Art wird uns fehlen, lieber Jimmy 💕.
Figlio
Figlio, ein grauer Esel, wurde am 8. August 1995 geboren. Er kam 2014 in die Stiftung für das Pferd und lebte seither in den Ställen von Maison Rouge, wo er das Leben mit anderen Langohren teilte. Seine ehemalige Stallgefährtin Leika wurde gleichzeitig mit ihm aufgenommen, ist aber kurz darauf infolge eines Darminfarkts verstorben. Figlio lebte zuerst bei einem Ehepaar, das sich gut um ihn kümmerte. Im Alter von einem Jahr kam er zu einem anderen Ehepaar, wo er es ebenfalls schön hatte. Figlio war immer ein lustiger, bescheidener, zufriedener Esel. Er war an Kinder gewöhnt und benahm sich ihnen gegenüber sehr brav. Nur Besen konnte er nicht leiden, ohne dass seine Besitzer jemals eine Erklärung dafür fanden. Im März 1998 kam Leika in den Stall von Figlio und die beiden verbrachten schöne Jahre zusammen. Aufgrund gesundheitlicher Probleme der Besitzer kamen die beiden Langohren zu uns. Figlio war ein angenehmer Esel, freute sich über Besuch, liess sich gerne streicheln und genoss es, wenn ihn die Pfleger bürsteten.
Nach über 11 Jahren im Ruhestand und im schönen Alter von fast 30 Jahren mussten wir unseren kleinen Figlio leider erlösen. Neben seinen sehr schlechten Zähnen, welche die Nahrungsaufnahme zunehmend erschwerten, litt der süsse Esel an einer akuten Hufrehe, die ihm starke Schmerzen verursachte. Leb wohl, lieber Figlio, du fehlst uns 💕.
Herta
Im Fall von Herta könnte man sagen, dass sich der Kreis geschlossen hat. Denn diese tapfere Freibergerstute wurde am 27. März 2003 in der Stiftung für das Pferd geboren! Sie wurde in Le Roselet eingeritten und absolvierte, wie fast alle Freibergerpferde, im Alter von drei Jahren den Feldtest, bevor sie 2006 verkauft wurde. Herta war von Natur aus unkompliziert und gesellig und wurde schnell in die Herde integriert, mit der sie sich einen Stall und eine grosse Weide teilte. Die junge und noch unerfahrene Herta war immer bemüht, die gestellten Aufgaben so gut wie möglich auszuführen. Um ihrer Stute einen schönen Ruhestand an ihrem Geburtsort zu offerieren, meldete die Besitzerin die Stute bei der Stiftung für das Pferd an. So schloss sich Kreis und Herta kam im April 2023 zurück nach Le Roselet.
Leider war der Freibergerstute keine lange Rente beschert. Sie litt unter sehr grossen Sarkoiden (Warzen). Diese wurden zwar im Tierspital operativ entfernt, kamen aber rasch zurück und wucherten noch schlimmer als zuvor. Uns blieb leider nichts anderes übrig, als unsere Herta im Beisein einer ihr vertrauten Person zu erlösen. Gute Reise über die Regenbogenbrücke 🌈.
Sundance
In seiner Heimat Irland wurde der Fliegenschimmel an Springturnieren präsentiert. Als er zwölf Jahre alt war, kam der Wallach in die Schweiz, wo er nach einer Reise durch verschiedene Reitställe zum Freizeitpartner seiner langjährigen Besitzerin wurde. Gemeinsam unternahmen sie vor allem lange Ausritte. Seit Ende Januar 2020 durfte Sundance Kid das Rentnerdasein in Le Roselet geniessen. Der temperamentvolle Sundance zeigte sich erst etwas misstrauisch. Er fand jedoch schnell Gefallen an seinem neuen Leben, denn er liebte es draussen zu sein und mit seinen Kollegen zu spielen.
Am Morgen des 10. Januar 2025 fanden wir Sundance tot in seiner Boxe auf. Er war still und leise, ohne Vorwarnung, friedlich von uns gegangen im schönen Alter von 28 Jahren. Wir vermissen dich, lieber Sundance 🐎.
Hello
Hello war ein brauner Freibergerwallach mit einem Stockmass von 165 cm, der 1999 im Kanton Freiburg geboren wurde. Wir wissen absolut nichts über Hellos Leben, was leicht verständlich ist, wenn man die Umstände seiner Ankunft erfährt. Als Hellos letzter Besitzer im Januar 2019 starb, erbten seine beiden Brüder das Pferd. Einer von ihnen kümmerte sich noch bis Anfang 2021 um den tapferen Wallach, wurde dann aber krank und konnte sich nicht weiter um das Tier kümmern. Nun galt es schnell einen guten Platz für den bereits älteren Hello zu finden, zumal dieser allein lebte und von einer kantonalen Ausnahmegenehmigung profitierte. Die Familie wandte sich daher an unsere Stiftung. So kam es, dass wir den freundlichen Freiberger im September 2021 bei uns aufnahmen.
Leider litt Hello an einer Autoimmunerkrankung, welche das Verdauungssystem zunehmend zerstörte. In den vergangenen Monaten ging es ständig auf und ab, doch seine Schmerzen wurden so stark, dass der Wallach nicht mehr fressen wollte. Schweren Herzens haben wir den Freiberger am 4. Dezember 2024 erlöst. Gute Reise über die Regenbogenbrücke, lieber Hello 🐎.